Kindernarkosen

MaedchenteddyAmbulante Kindernarkosen

Liebe Eltern,

bei Ihrem Kind ist eine ambulante Operation geplant. Wir wissen, dass diese Situation häufig Angst und Unbehagen auslösen kann trotz hoher medizinischer Standards und strenger Sicherheitsbedingungen. Unser Team verfügt über eine langjährige klinische Erfahrung in der Kinderanästhesie und hat an der DGAI internen berufsbegleitenden qualifizierten Fortbildung „Spezielle Kinderanästhesie“ mit Erfolg teilgenommen . Wir sind speziell auf die Bedürfnisse unserer kleinen Patienten eingerichtet mit Ziel Sie und Ihr Kind optimal zu betreuen.

Wir haben wichtige Informationen für Sie und Ihr Kind zusammengestellt, um Sie über das Verhalten vor der Narkose und den Ablauf am OP-Tag zu informieren.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Narkose und Operation. Das nimmt ihm die Angst vor dem Ungewissen und schafft Vertrauen. Vom Aktionskommittee „Kind im Krankenhaus“ wurden 10 Bitten an die Eltern formuliert.

Bitte lesen Sie den Ihnen vorher ausgehändigten Aufklärungsbogen sorgfältig und bringen Sie den Narkosefragebogen ausgefüllt zum OP-Tag mit. Sollten Fragen auftreten, werden wir diese mit Ihnen ausführlich besprechen. Für Rückfragen steht Ihnen unsere Praxis gern zur Verfügung. Bitte erscheinen Sie am OP-Tag pünktlich und richten Sie sich auf etwas Wartezeit ein — keine Operation ist in ihrer Dauer exakt planbar.

Der Aufklärungsbogen und der folgende Text erklären Ihnen die Anästhesie und die Risiken. Lesen Sie ihn bitte vor dem Gespräch mit dem Narkosearzt sorgfältig durch und füllen Sie den Fragebogen ebenfalls vorher komplett aus. Dies ist wichtig, damit Ihr Anästhesist die richtige Narkosetechnik auswählen und auf Ihr Kind abstimmen kann. Bringen Sie unbedingt die elektronische Gesundheitskarte des Kindes zur OP mit. Durch unser eltern- und patientenfreundliches Verfahren das Narkosegespräch 1 bis 3 Wochen vor dem Eingriff ausführlich telefonisch durchzuführen, sparen Sie sich einen weiteren Termin mit Kind und Wartezeit. Wir sprechen uns am OP Tag ebenfalls und gehen besonders kindgerecht vor: Ihr Kind bekommt vor der OP einen sedierenden, angstlösenden und vorübergehend vergesslich machenden süßen Saft, lokal betäubende Creme auf die Venen und zur Ablenkung nach der Übergabe im OP-Bereich einen Trickfilm gezeigt, z.B. „Shaun das Schaf“ (siehe auch: Eggers et al, Erfahrungsbericht aus der Praxis – Einsatz moderner Medien in der Kinderanästhesie. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2011; 46(9): 618-619). So ist es auch weder nötig, noch aus Hygiene- und Sicherheitsgründen erlaubt, daß Eltern mit in den Operationssaal kommen, denn die Kinder sind bestens abgelenkt und kindgerecht sicher umsorgt.
Unter Narkose versteht man einen Zustand, in dem Bewusstsein und Schmerzempfinden im gesamten Körper vorübergehend ausgeschaltet sind. Heutige Medikamente und Überwachungsmöglichkeiten helfen dem speziell zur Erkennung und Behandlung von Komplikationen ausgebildeten Anästhesisten schwere bleibende Schäden oder gar Todesfälle zu einem sehr seltenen Ereignis werden zu lassen. Eine Narkose wird in der Regel über eine Injektion in eine Armvene eingeleitet und aufrecht erhalten. Manchmal werden auch gasförmige Narkosemittel verabreicht. Durch das Einleiten der Narkose wird meist die eigene Atmung soweit reduziert, dass eine unterstützende oder künstliche Beatmung durchgeführt wird. Diese erfolgt entweder über eine Gesichtsmaske, eine Kehlkopfmaske oder über einen Tubus in der Luftröhre. Das Einführen der Beatmungshilfen dauert nur wenige Sekunden und findet für das Kind unmerklich im Schlaf statt. Die meistens dafür verwendete Larynxmaske ist schonend und sicher ohne Zuhilfenahme von Instrumenten einzulegen. Eine Intubation ist nur für bestimmte Operationen oder Notfälle notwendig.
Schwere Zwischenfälle durch Aspiration (Einatmen von Speichel, Blut oder Mageninhalt) sind beim nüchternen Patienten selten. Daher sind die zur Sicherheit unbedingt vor der OP einzuhaltenden Nüchternzeiten: sechs Stunden für Mahlzeiten, Milch, Bonbons, Kaugummis und zwei Stunden für das Trinken kleiner Mengen klarer Flüssigkeit (Wasser, Tee).

Dünne, lockere und beschmutzbare Kleidung ist zu empfehlen. Auch bei sorgfältigstem Vorgehen kann es gelegentlich zu Zahnbeschädigungen kommen. Informieren Sie uns bitte vor der Operation, wenn Zähne lose oder defekt sind. Selten sind intubationsbedingte Stimmbandschäden sowie Schäden an Lippe, Zunge und im HNO Bereich. Ebenso selten sind Nervenschäden an Hals, Armen oder Beinen durch Probleme bei der Lagerung auf dem OP-Tisch, sowie Entzündungen/Sepsis, Thrombosen, Nervenschäden und Blutergüsse durch die notwendige Venenverweilkanüle. Übelkeit, Erbrechen, Allergien gegen verabreichte Medikamente und starke postoperative Agitation kommen gelegentlich vor. Sollte es diesbezüglich Vorerfahrungen geben, informieren Sie uns bitte. Lebensbedrohliche oder zum Pflegefall führende Anästhesiezwischenfälle, wie Herz-Kreislaufversagen, Atemwegsprobleme mit Sauerstoffmangel, maligne Hyperthermie, Thrombosen und Embolien sind heutzutage sehr selten.
Nach der Operation kommt Ihr Kind in den Aufwachraum und wird dort weiterhin lückenlos überwacht. Sobald Ihr Kind beginnt wach zu werden, holen wir ein Elternteil dazu, welches sich neben das Kind setzt und so dabei ist, wenn es nach einiger Zeit wieder aufwacht. Da auch weitere Kinder dort sind und operiert wurden, kann es immer ein wenig Trubel und schlechte Laune bei den Kindern geben. Meist hilft elterliche Zuwendung und Geduld am Besten. Bitte lassen Sie das Kind 24h postoperativ nicht aktiv am Strassenverkehr teilnehmen und lassen es nicht alleine. Kontaktieren Sie uns bei Unklarheiten und Fragen zusätzlich zu unserem Narkosegespräch, auch postoperativ und informieren Sie sich auch der Homepage unseres Berufsverbandes unter www.sichere-narkose.de. Rettungsdienst/Notarzt erreichen Sie unter: 112.

Vorteile ambulanter Operationen

  • Operation vom Operateur Ihrer Wahl und Ihres Vertrauens
  • Operation und Anästhesie durch erfahrene Fachärzte
  • Hohe Patientenzufriedenheit
  • geringere psychische Belastung, keine Trennung vom häuslichen Umfeld
  • patientenorientierte Behandlung und Mitentscheidung, d.h. die Behandlung wird auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt

 

Verhaltenshinweise vor der Anästhesie

Bitte beachten Sie unbedingt die folgenden Verhaltensregeln, damit tragen Sie entscheidend zu Erhöhung der Sicherheit bei. Halten Sie die Nüchternheitsgrenzen nicht ein, ist das Risiko zu hoch, dass beim Einschlafen Mageninhalt in den Rachen fließt und dann eingeatmet wird. Dadurch kann eine schwere Lungenentzündung entstehen.

  • ab 6 Stunden vor der Anästhesie nicht mehr essen und keine Milch oder andere trüben Flüssigkeiten trinken!
  • Bis 2 Stunden vor der Anästhesie nur noch klare Flüssigkeiten trinken (Tee oder Wasser)
  • ab 2 Stunden vor der Anästhesie nicht mehr trinken (Ausnahme: Medikamente mit einem Schluck Wasser)

 

Verhaltenshinweise bis 24 Stunden nach ambulanten Anästhesien

Nach der Operation verbleibt Ihr Kind ca. 2 Stunden im Aufwachbereich zur Überwachung und Nachsorge. Die von uns verabreichten Medikamente beeinträchtigen evtl. das Reaktionsvermögen und können Ihr Kind am OP-Tag müde machen!

  • Abholung und Betreuung durch einen Erwachsenen
  • Keine Teilnahme am Straßenverkehr ohne Begleitperson, d.h. auch nicht alleine zu Fuß nach Hause gehen. Keinesfalls ein Fahrrad fahren.
  • Keine gefährlichen Spielsachen bedienen.
  • Nur die verordneten Medikamente einnehmen.
  • Keinen Sport treiben.
  • Telefonanschluß muss vorhanden sein.

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